• Was ist ein Aquarell?

  • , 1 Was ist ein Aquarell?
    Zur Definitionsklärung „Aquarell“:

    Da ja so hier zu dem Bild „Pamukkale“ und dann wohl auch im Chat so viel Definitionschaos zum Thema „Aquarell“ herrschte, möchte ich hier versuchen, mehr Klarheit zu schaffen. Zunächst sollten wir unterscheiden zwischen „Aquarellmalerei“ (wie Neithard sie meinte und auch selbst praktiziert) und „Aquarellzeichnung“ (das vorliegende Bild, welches hier Anstoß lieferte).
    Beide ziehen ihre Begrifflichkeit aus der verwendeten Technik, eben das „Aquarell“. Wenn Neithard also meint, dieses Bild gehöre nicht in die Kategorie „AquarellMALEREI“ hat er im weitesten Sinne Recht, da es mit Aquarellstiften (Faber Castell Art & Graphic Albrecht Dürer) aufgetragen und erst dann mit Wasser vermalt wurde. Nicht umsonst steht aber schon auf der Packung der Stifte „Aquarellfarben“.
    Die Definition, die Neithard zitierte, ist Werk-immanent, dient also zur Beschreibung und zum Erkennen der Bilder, beschreibt ein typisches Aquarellgemälde. Wenn ich allerdings eine Technik angeben muss, fällt hierbei selbstverständlich auch ein Bild mit Aquarellstiften unter den Begriff „Aquarell“, welcher sich hierbei Material-immanent definiert:

    „Die Aquarellmalerei beinhaltet das Malen mit lasierenden Wasserfarben (lat. Aqua: Wasser). Diese sind mit Pflanzengummi (gummi arabicum) angeriebene Lasurfarben, die den Malgrund durchscheinen lassen. Darauf beruht ein wesentlicher Teil der Wirkung der Aquarellmalerei. Der aus Pigment und Bindemittel gewonnene Farbstoff ist wasserlöslich […]. Es entstehend transparente Farbschichten. Häufig [= nicht immer! Anm.d.Red.] wird auch der (weiße) Grund durch Aussparen zur Bezeichnung der hellsten Stellen herangezogen. […] Im weitesten Sinne zählen alle Farbstoffe zu den Wasserfarben, die im Unterschied zur Öl-, Wachs- oder Kunststofffarbe wasserlöslich sind.“ (Boesner Katalog, S. 464; wobei man dann gleich auch auf S. 470 unter „Aquarellfarben“ auch wieder Künstler-Aquarellstifte findet, ebenso wie unter „Zeichenmaterial“.)
    Weitere einschlägige Literatur definiert das „Aquarell“, oft sogar die „Aquarellmalerei“ ebenfalls Material-immanent: „Aquarellmalerei: Das Farbpigment haftet mit wenig Bindemittel (Leim) auf dem Malgrund, einem möglichst nicht gilbenden weißen Papier. Die Aquarellfarbe ist dauernd wasserlöslich.“ (E.M. Kaifenheim: „Aspekte der Kunst“, München 1980, S. 88); „Aquarellmalerei: Die Aquarellmalerei ist eine Lasurtechnik mit Wasserfarben. Im Gegensatz dazu steht die Gouache-Malerei, ebenfalls eine Wasserfarbentechnik, aber mit deckendem Farbauftrag.“ (W. Nerdinger (Hrsg.): „Elemente künstlerischer Gestaltung“, München 1986, S. 194).

    Ein Aquarellbild, welches zusätzlich mit Deckweiß (deckend, wie der Name schon sagt) bearbeitet wurde, ist demnach eine Mischtechnik. Ein Bild, welches mit AquarellSTIFTEN erzeugt wurde, gehört logischerweise und ganz selbstverständlich in die Kategorie „Aquarell“. Genauer wäre dann die Kategorie „Aquarellzeichnung“ gewesen, aber die Kategorie „Zeichnung“ fehlt ja gänzlich.
  • El-Meky
    Hallo Rachel,

    meine * Aquarelle * sind in herkömmlicher Hinsicht warscheinlich keine...

    denn ich male zwar mit Schmincke Aquarellfarben auf Aquarellpapier....

    aber ich male eher nicht nass in nass .
    mache zwar auch das Papier nass..mal mehr und mal weniger.... aber wenn du dir mal meine *Aquarelle* anguckst... wüsste ich auch nicht .... ich nenne sie Aquarelle ,
    weil ,
    wie du schon sagst die Farbe sich eben so nennt...
    lg
    Signatur
  • peter schnaak
    He in meinem Aquarellkasten ist,oder vielmehr war auch eine kiste deckweiß. Oh je alles mischtechnik?
    sind solche fragen wirklich wichtig? wenn man lustig ist kann man sagen: ohne weiß; wenn man merkt da ist ein "reuezug" angebracht, weil die komposition nicht stimmig ist o ä sollte man solche definitionsfragen ganz fix wegwerfen. Ich glaube vorrangig sollte es darum gehen ein Bild zu machen und da heiligt der Zweck die Mittel. Ich meine, nur so als Vorschlag:
    Mehr dem eigenen bildnerischem Instinkt folgen als irgendwelchen dogmatisch angewandten lehrbuchdefinitionen.
    gruß peter schnaak
    Signatur
  • , 1
    Hallo!
    Danke für's Feedback!
    @heliopo: Sehe ich auch so, Aquarelle müssen nicht immer nass in nass sein, aber wenn es mit Aquarellfarben erzeugt wurde, dann ist es dennoch ein Aquarell, auch wenn es nicht "typisch" nach Aquarell-VHS-Kurs aussieht...
    @: Waaas, da ist Deckweiss drin? :wink: Ojeee, und das sagst Du hier so frei...

    Noch mal eben zum Verständnis der Definitions-Reitere: ICH wollte nicht die pedantische "Lehrbuchmeisterin" hier sein, aber wenn jemand behauptet, mein Aquarell sei gar kein Aquarell und dann versucht, das Ganze mit Definitionen aus dem Internet (!) zu belegen, da sah ich mich gezwungen, meines armes Bild zu verteidigen :)

    Schönes Wochenende wünscht
    Rachel
  • Neithard Schmidt
    Ohje, ohje, da bin wohl bei euch abgeschrieben!!!

    Habe ich ja wohl mit meiner Einstellung einen Flächenbrand hervorgerufen.
    sorry, sorry, sorry usw.
    halte mich in Zukunft dabei sehr, sehr stark zurück!!
    Ich hoffe doch aber, dass jeder von euch auch mal Kritik vertragen kann.
    Ich sehe das eben so und das ist auch gut so.

    Kommt nicht wieder vor….versprochen.

    Lg neithard

    Zitat:
    "Es hat doch im Grunde niemand einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst als der Künstler selbst."
    (J. W .v. Goethe)
    Signatur
  • , 5
    Quatsch, Du bist doch nicht abgeschrieben. Wie man erkennen kann, sind Aquarelle ja Dein Ding. Und die Sache ist ja jezt auch geklärt.
  • Hi, ich bin neu hier.
    Wo ist denn das "Corpus delicti"?
    Signatur
  • , 7
    He in meinem Aquarellkasten ist,oder vielmehr war auch eine kiste deckweiß. Oh je alles mischtechnik?
    sind solche fragen wirklich wichtig? wenn man lustig ist kann man sagen: ohne weiß; wenn man merkt da ist ein "reuezug" angebracht, weil die komposition nicht stimmig ist o ä sollte man solche definitionsfragen ganz fix wegwerfen. Ich glaube vorrangig sollte es darum gehen ein Bild zu machen und da heiligt der Zweck die Mittel. Ich meine, nur so als Vorschlag:
    Mehr dem eigenen bildnerischem Instinkt folgen als irgendwelchen dogmatisch angewandten lehrbuchdefinitionen.
    gruß peter schnaak

    Völlig richtig, Peter, das sehe ich genauso. Es gibt halt Leute, die gerne "reine Aquarelle" von "Mischtechnik" getrennt sehen wollen. Manche Aquarellisten malen zuerst naß-in-naß und bringen dann zeichnerisch Tuschekonturen drauf... Wenn jemand mit Deckweiß nachträglich "weiße Stellen" schafft, soll mir das auch recht sein, wenn's nicht unangenehm auffällt (das geht aber meistens gar nicht). So ein Bild ist dann genau genommen Mischtechnik. Mir persönlich ist das völlig egal. Wichtig ist mir nur die Bildqualität, die Bildkomposition, die Aussage, wenn das alles stimmt, kann das jeder nennen, wie er möchte ... es ist letztlich unwichtig. Ich male alle meine Aquarelle großzügig mit Caran D'Ache Aquarellstiften vor und aquarelliere dann drauf. Ich würd' meine Bilder nie in die Kategorie "Mischtechnik" stellen. Wenn das ein anderer tun möchte: Bitteschön ... Für mich sind meine Bilder AQUARELLE !!!
    Oskar
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