• MDF richtig grundieren und leuchtende Farben

  • MDF richtig grundieren und leuchtende Farben
    Hallo,

    ich komme hier mit 2 Fragen, die in dem Forum so oder ähnlich bereits diskutiert wurden. Aber bzgl. des Resümes bin ich mir nicht klar. Und weil Experimente ziemlich ins Geld gehen können, frage ich nochmal:

    Das (angestrebte) 100x100 cm Bild besteht aus unterschiedlich großen einfarbigen Flächen (unterschiedlicher Farbe). Die Flächen sollen (Wunsch!) perfekt einfarbig sein, keine Pinselstriche od. sonstige Konturen sichtbar. Farben kräftig+glanzvoll!

    Träger ist eine MDF Platte.

    Frage A): Gibt es Empfehlungen bzgl. Grundierung (unter dem Gesichtspunkt der oben beschriebenen Farbflächen)?
    Ich denke z.Zt. an "GERSTAECKER STUDIO Titan-Deckweiss", bzw. "GERSTAECKER TRITON Weiss" auch wegen des Preises.

    Frage B): Bringt ein Zusatz, wie "GERSTAECKER Malgel" wirklich etwas bzgl. Glanzgewinn? Oder sollte man besser gleich auf teurere Farben setzen?

    Jeder Tipp bzgl. "konturlos einfarbig" ist willkommen!

    Danke und hoffentlich nicht zu naiv gefragt.../RaMi
  • Jürgen Stieler
    Es reicht, wenn du Grundierweiß (oder "Gesso") nimmst. Schwierig wird es, absolut glatte Flächen hinzubekommen, die auch noch glänzen sollen. Das Aufbringen der Grundierung ist so gut wie immer mit Spuren, Furchen und Strukturen verbunden, du müsstest die Fläche also glatt schleifen. Dann such dir Farben aus, die möglichst NICHT decken, damit sie transparent bleiben und den weißen Untergrund durchschimmern lassen, denn dieser Umstand erzeugt den leuchtenden Farbton!. Ein Zusatz von glänzendem Malmedium hilft, da die meisten Farben mit "Seidenglanz" auftrocknen, der beim anderen Hersteller "seidenmatt" heißt!
    Nur bezüglich des Farbauftags sehe ich Schwierigkeiten. Du kannst es mit einer Rolle (kleine Schaumstoffrolle, vorher auf Karten testen!!!) versuchen oder, mit entsprechendem Verdünnungsgrad durch glänzendes Medium, mit einem weichen Pinsel. Bringe evtl. nach dem Trocknen einen zweiten Auftrag quer zum ersten auf.
    Je nachdem wie du die Flächen gestalten willst, solltest du die Ränder bearbeiten. Ich empfehle Kreppband, bei geraden Kanten das glattere Malerkrepp (es gibt noch ein ganz hervorragendes, leider nicht ganz billiges "Tapeten-Krepp" oder so ähnlich der Marke "Faust" beim Praktiker. Das haftet prima und lässt sich wunderbar leicht wieder abziehen.). Bevor du die Farbe aufträgst, malst du an der Kontur eine ganz dünne Schicht mit Acrylmalmittel, die verhindert, dass dir Farbe unter das Kreppband gerät (was sonst fast immer passiert!).
    Bei komplizierteren Konturen kannst du einen Rand mit Acrylfarbe desselben Farbtons mit einer Feder zeichnen, so hast du etwas mehr "Lose" am Rand beim Malen. Für dieses Verfahren sollten allerdings etwas deckendere Pigmente benutzt werden, da man diese Linie sonst später erkennen kann.
    Übrigens: Die Künstlerqualitäten (FEINSTE Farben) haben keine Zusätze, um die Deckfähigkeit zu erhöhen, da deckt jede Farbe nur so, wie es das Pigment erlaubt. Schmincke Primacryl Liquid dürfte da nach meinem Kenntnisstand die günstigste sein.
    Viel Erfolg!
    Gruß - J.
  • Hallo Johnny,

    wieder mal vielen Dank!
    Deine Antwort hat gleich mehrere Tipps, die mir, dem Anfänger, einiges an Grübeln ersparen werden.

    Du kannst es mit einer Rolle (kleine Schaumstoffrolle, vorher auf Karten testen!!!) versuchen

    Ich dachte eher an den da Vinci IMPASTO-Acrylmalpinsel, den Du in einer anderen Antwort hier für glatte Flächen empfohlen hast?

    Mit Rollen stehe ich manchmal auf Kriegsfuß.
    "Manchmal" deshalb, weil sie manchmal winzige Bläschen zurück lassen, ohne daß ich erkennen kann, warum.


    Die Künstlerqualitäten (FEINSTE Farben) haben keine Zusätze, um die Deckfähigkeit zu erhöhen, da deckt jede Farbe nur so, wie es das Pigment erlaubt

    Kannst Du das, bzw. die Konsequenzen, noch etwas anders erklären?

    Gruss../RaMi
  • Jürgen Stieler
    Hi RaMi!
    Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, diese Pinsel ausdrücklich empfohlen zu haben. Und ich glaube, dass sie für dein Vorhaben nicht so gut taugen. Ich dachte da eher an weiche Haarpinsel, aus denen entsprechend verdünnte Farbe "fließt" und ohne Spuren auftrocknet. Du wirst wahrscheinlich mit einer waagerecht ausgelegten Leinwand arbeiten müssen. Das mit der Rolle habe ich selbst auch noch nicht probiert, deswegen meinte ich ja auch "vorher testen". Wirklich glatte Flächen kriegst du mit der Spritzpistole (airbrush) hin, aber die Investition in eine vernünftige Ausrüstung oder auch eine einfachere Lackierpistole geht natürlich erst Recht ins Geld.

    Die Sache mit den Farbqualitäten:
    Ich hatte ja über deckende bzw. nicht deckende Farben geschrieben. Feinste Künstlerfarben enthalten reine Pigmente, die auf der Verpackung angegeben sind; Zusatz- oder fachlich besser: Zuschlagstoffe müssen (oder sollten) gekennzeichnet sein. Bei den Studien-, Studio- oder Akademiefarben können Zuschlagstoffe enthalten sein, um teure Pigmente zu strecken und/oder den Farben eine höhere Deckfähigkeit zu geben. Das heißt nicht, dass diese Farben schlecht sind! Aber die Leuchtkraft eines reinen Pigments werden sie selten erreichen, und transparente Pigmente werden in ihrer Leuchtkraft etwas getrübt. Eine der besten Studio-Acrylfarben, nämlich die Lascaux, deckt mehr als es einige der Pigmente erlauben, und die Firma schreibt selbst in einer Firmenmitteilung, dass z.B. ein Blauton (ich glaube Ultramarin) in der Studienqualität eine Spur Titanweiß enthält, um die Deckfähigkeit zu gewährleisten.

    Ich wollte komplett von Schmincke auf die Studio-Lascaux umsteigen, weil die so schön decken. Habe aber ganz schnell gemerkt, dass Deckfähigkeit doch nicht immer von Vorteil ist und bin froh, die Primacryl nicht weggegeben zu haben. Deswegen meinte ich, dass du bei den Künstlerqualitäten (gibt es auch von Lascaux, mit REINEN Pigmenten) eher leuchtende Farben finden wirst (bei weißem Untergrund "glühen" die dann aus der Tiefe wie bei den alten Meistern!)

    Bei Fragen - fragen!

    Gruß - J.
  • Johnny,

    Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern,

    Sorry, mein Fehler.
    Ich meinte den Beitrag "gleichmäßige Flächen mit Acrylfarben" vom Jul. 21, 2005 hier im Forum, und dort die Antwort von Ike.

    Ohne Fachmann gegen Fachmann ausspielen zu wollen: Entspricht die dort geäußerte Meinung zum Pinsel nicht deiner Erfahrung?

    Ansonsten, wie immer: Danke.

    Gruss../RaMi
  • Jürgen Stieler
    Hallo RaMi,
    ich kenne die Pinsel nicht, und meine Antwort gründete auf der Annahme (weil "Impasto"), dass es sich um sehr harte Pinsel für stark strukurierte Malerei handeln müsste. Aber das, was Ike dort geschrieben hat, klingt nach viel eigener Erfahrung und durchaus plausibel, also ausprobieren.
    Ich male eigentlich nicht mit der Absicht, wirklich glatte Flächen zu haben, da das für mich nicht so nach "Malerei" aussieht. Wenn ich mal wirklich glatte Flächen gemalt habe, habe ich dafür die Spritzpistole genommen.
    Also, warum nicht auf Ike hören ;-)

    Gruß - J.
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